2011

Jetzt oder nie

von Cornelia H. Müller

Fotos

Hier gibt's die Bilder zu diesem Theaterstück...

Die Autorin

Cornelia H. Müller: Von der Bürokauffrau zur Krimiautorin

Alles begann mit einer Damenrunde, die ihre Abende damit verbrachte,sich reihum schaurige Krimigeschichten vorzulesen. Das war anfangs unterhaltsam, aber irgendwann wünschten sich die Teilnehmerinnen, selber aktiv ins Geschehen eingreifen zu können. Also begann Cornelia H. Müller, selbst Teil dieser Runde, Mitmachkrimis zu schreiben. Hauptberuflich arbeitet sie übrigens im Werkzeughandel. Und was macht Sie in ihrer Freizeit? Natürlich Krimis lesen! Lust auf mehr Mitmachkrimis?

Cornelia H. Müller: Mordsspaß mit Krimis zum Mitspielen. Urania Verlag 2006. Broschur, 160 Seiten. Euro 12,95. Cornelia H. Müller: Mitspielgeschichten für Kinderfeste – Spaß für kleine Abenteurer und Detektive von 6 bis 12 Jahren. Urania Verlag 2008. Broschur, 160 Seiten. Euro 12,95.

Das Stück

Kommen Sie mit in eine vornehme Seniorenresidenz. Hier leben nur gut betuchte, ältere Herrschaften, die sich den Luxus im dritten Lebensabschnitt etwas kosten lassen. Dafür wird allerdings auch einiges geboten!

Die Leiterin der Residenz, die geschäftstüchtige Senta Gierling, ist ständig bemüht, den zahlungskräftigen Bewohnern ein abwechslungsreiches Programm zu bieten. So plant sie an einem Adventssonntag zur Kurzweil ein Tanzfest.

Leider gibt es ungeahnte Schwierigkeiten! Die vom Arbeitsamt geschickte und recht flippige Aushilfe Pinkie entspricht so gar nicht Sentas Vorstellungen; die überraschenden Heirats- und Umzugspläne der wohlhabenden Charlotte Meierling sind für die Finanzen der Residenz eine Katastrophe; und Gerda Senftleben, einer überaus liebenswerten, wenn auch sehr vergesslichen älteren Dame, droht, angezettelt von ihrer raffgierigen Verwandtschaft, die Entmündigung.

Eine Leiche zum Dessert bringt das Fass an diesem Samstag fast zum Überlaufen. Wer war der Täter, und galt der heimtückische Mordanschlag wirklich dem Opfer? Der zufällig anwesende Privatdetektiv Bruno Kowalsky tappt planlos durch den Tatort und ist dringend auf die Mithilfe des Publikums angewiesen.

Unser diesjähriges Projekt ist eine Komödie und lebt als solche nicht von Tiefgang und Komplexität der Rollen. Aber wir haben dieses Jahr wieder festgestellt: Was für den Theaterbesucher „leichte Kost“ ist, ist deshalb noch lange nicht leicht einzustudieren. Aber wir wollen nicht klagen, denn wenn Sie heute beim Zuschauen auch nur halb so viel Spaß haben, wie wir beim Proben hatten, dann können wir wirklich sehr zufrieden sein.

Auch Sie sind herzlich dazu eingeladen, Ihren Teil zu einer gelungenen Aufführung beizutragen: Heute Abend wird uns alle ein Kriminalfall beschäftigen, bei dessen Aufklärung Ihre Mithilfe gefragt ist.

P.S.: Wer sich dazu nicht berufen fühlt, unseren Detektiv tatkräftig zu unterstützen, der kann trotzdem etwas für uns tun: Lautes Lachen aus dem Publikum spornt die Darsteller auf der Bühne zu Höchstleistungen an!

Weiteres zum Stück

Zeitungsartikel "Jetzt oder nie" im KSTA
Jetzt oder nie im KSA.pdf
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Die Rollen

Senta Gierling dargestellt von Ronja Schulin

Ich, Senta Gierling, führe die hervorragendeWupper-Senioren-Residenz,in der man sich einfach nur wohlfühlen kann. Jeder Bewohner wird Ihnen dies bestätigen können. Wir haben ein sehr ausgewogenes und für jeden individuell kombinierbares Tagesprogramm, so biete ich in meiner Residenz zum Beispiel Golf oder Tai Chi an, wenn Sie es sportlich mögen, oder aber etwas ausgefallener: einen interessanten Müslikurs. Organisierte Wanderungen stehen dabei ebenso auf dem Programm wie die mir persönlich sehr wichtigen, abwechslungsreichen Kulturveranstaltungen. Sie sehen: Mir liegt das Wohl meiner Hausbewohner wirklich sehr am Herzen. Apropos, neue Mitbewohner sind mir immer höchst willkommen. Falls Sie Interesse bekommen haben: Ich habe eine Suite, die ist einfach nur traumhaft und günstig obendrein. Mit drei geräumigen Zimmern, zwei Bädern, einem offenen Kamin und einer paradiesisch großen Terrasse. Außerdem gibt es eine Landhausküche, aber davon müssen Sie natürlich keinen Gebrauch machen, Sie können sich auch bequem in unser vornehmes Restaurant setzen und dort jede Mahlzeit genießen. Wie wäre es, wenn Sie uns für ein paar Tage besuchen und unser großes schönes Gästezimmer beziehen würden; es hat einen Balkon und ist gerade neu gestrichen worden – fliederfarben, wunderschön – Sie würden sich dort wohlfühlen, das versichere

ich Ihnen.

 

Ronja Schulin

Pinkie dargestellt von Roya Abel

Pinkie ist eine punkige, Berliner Göre, die vom Arbeitsamt in die Seniorenresidenz geschickt wird. Sie hat keinen Schulabschluss und hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Für jede Situation hat sie einen kessen Spruch auf den Lippen und ist immer gut drauf. Sie ist die Ehrlichkeit in Person, zeigt allerdings zum Leidwesen vieler keinerlei Taktgefühl.

 

Roya Abel

Charlotte Meierling dargestellt von Rebecca Lay

„Ich bin Charlotte Meierling und ich wohne hier. Genauer gesagt oben in der Suite. Oder noch genauer in der teuersten Wohnung dieser Residenz.“ So stellt sie sich einer neuen Angestellten in derWupper-Seniorenresidenz vor, und viel mehr braucht es auch nicht, um sie treffend zu charakterisieren. Wenn ich meine Sache gut mache, werden Sie, liebe Zuschauer, kaum mehr als ein paar Sekunden brauchen, um die gute alte Charlotte in die richtige Schublade einzusortieren. Die spannende Frage ist: Muss sie in dieser Schublade sitzen bleiben, bis aus Charlotte wieder Rebecca geworden ist, oder kann sie auch noch anders? Mir hat es jedenfalls sehr viel Spaß gemacht, auch wenn ich Dienstagabends nach der Probe oft so ein Kratzen im Hals hatte. Sie werden gleich merken, warum.

 

Rebecca Lay

Clothilde Meierling dargestellt von Lea Herzog

Guten Tag, mein Name ist Frau Chlothilde Meierling, Jahrgang 1942, und ich bin wohnhaft in der renommierten Wupper-Seniorenresidenz unter der Leitung von Frau Gierling. Ich bewohne dort, zusammen mit meiner Zwillingsschwester, Frau Charlotte Meierling, die Suite. Wir fühlen

uns in der Residenz sehr wohl.

Gerade für mich ist es eine große Erleichterung, da ich nun endlich nicht mehr das große Haus mit Garten, welches wir zuvor bewohnten, versorgen muss, und auch fallen mir keine haushaltstechnischen Aufgaben mehr zu, da in der Residenz wirklich für alles gesorgt wird. Da so aber auch mein einziges Betätigungsfeld weggefallen ist, lebe ich nun, da mein Vater mich vor Jahren aufgrund eines unglücklichen Ereignisses enterbt hat, mehr und mehr auf die Kosten meiner großen

Schwester, die nicht müde wird, mich an meine Nießnutzereigenschaft zu erinnern. Nichtsdestotrotz führe ich ein unscheinbares und sorgenfreies Dasein, denn Charlotte sorgt gut für mich und zahlt mir sogar ein kleines Taschengeld! Ich sage Ihnen, die arme Gerda ist da viel schlimmer dran als ich. Aber sehen sie selbst . . .

 

Lea Herzog

Gerda Senftleben dargestellt von Barbara Meyer

Habe ich Ihnen eigentlich mal die Fotos von meinen Enkeln gezeigt? Sicher nicht? Sind süße Babys, nicht wahr? Sie gehen inzwischen allerdings schon zur Universität. Wie die Zeit vergeht . . . Schade, dass mein Sohn nicht daran denkt, mir mal ein paar neue Fotos zu schicken. Aber ich bin vermutlich nicht die einzige, die ein paar Probleme mit ihrem Gedächtnis hat. Er ist schließlich auch nicht mehr der Jüngste. Wenn ich so nachrechne . . . gesehen habe ich ihn ja schon seit Jahren nicht

mehr.

Gut, dass ich wenigstens in der Residenz Gesellschaft habe. Hier gehöre ich noch lange nicht zum alten Eisen. Ich weiß genau, was vor sich geht, nur muss ich das ja nicht jedem gleich unter die Nase reiben. Mein Fräulein Tochter zum Beispiel wird sich noch die Zähne an mir ausbeißen. So einfach lasse ich sie nicht an mein Geld kommen. Gut, dass ich Frau Gierling gefunden habe. Die möchte viel zu gerne die Monatsmiete einstreichen, als dass sie mit meinen Kindern zusammenarbeiten würde.

Außerdem ist das Leben in der Seniorenresidenz ganz angenehm. Ich verstehe mich gut mit Chlothilde Meierling und amüsiere mich prächtig, wenn die überspannte Charlotte durch die Zimmer fegt. Demnächst probiere ich mal Tai Chi, auch wenn ich nicht so sicher bin, dass mein Magen das asiatische Essen verträgt. Aber man ist nie zu alt für etwas Neues, sage ich immer.

 

Barbara Meyer

Dr. Knut Stiegendreher dargestellt von Martin Böhrs

Ich befinde mich auf der Sonnenseite des Lebens. Es geht mir gut mit meinem großen Haus, meinem Boot und meinem Porsche. Als Arzt habe ich auch hart dafür arbeiten müssen. Jetzt gilt es, den Lebensabend zu genießen, und mit Charlotte habe ich jetzt auch die richtige Frau dafür gefunden. Ja, es läuft richtig gut für mich. Als Schauspieler macht es einen großen Spaß, in diesem Stück zu spielen. Skurrile Rollen, viel Lachen bei der Probe und eine Leiter sorgen dafür. Viel Spaß!

 

Martin Böhrs

Bruno Kowalsky dargestellt von Thomas Bardenheuer

Haben Sie den letzten Boxkampf von Arthur Abraham gesehen? Wahnsinn, wie schnell der Mann seine Fäuste schwingt! Ach, haben Sie nicht? Ah, stimmt, wo sind meine Manieren? Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Wie taktlos von mir. Mein Name ist Kowalsky, Bruno Kowalsky, um genau zu sein. Ich bin Ermittler und Versicherungsvertreter. Wissen Sie, bei Boxkämpfen kann ich mich super entspannen. Wenn ich einen verzwickten Fall zu lösen habe, helfen mir die Kämpfe oft, eine Lösung für das Problem zu finden.

Zuletzt hatte ich mal wieder eine dieser Situationen: Abraham täuscht mit rechts an und verpasst dem Gegner mit der Linken einen Kinnhaken. Da wusste ich, dass nur der Weg in die Seniorenresidenz hilft, das Problem zu lösen. Ich muss Frau Charlotte Meierling warnen, bevor es zu einem Unglück kommt. Sie hat sich in Kitzbühel aufgehalten und soll heute abreisen. Noch einmal darf es nicht geschehen. Was? Schon 17 Uhr? Hoffentlich ist es nicht zu spät.

 

Thomas Bardenheuer

Arzt, Taxifahrer, Postbote dargestellt von Marcus Scheimann

Ganz neu und aktiv darf ich momentan das Theaterspielen entdecken, bei dieser kleinen, tollen Gruppe in einer kleinen, tollen Nebenrolle als Pathologe. Pathologen? Die kenne ich bislang nur aus dem Fernsehen, aus spannenden, tollen Krimis! Hier in Refrath aber, so dachte ich, sei die Welt noch in Ordnung . . . ohne Pathologen! Und jetzt? Jetzt oder nie! Aber: Sowohl für Pathologen als auch für Rechtsmediziner ist es ärgerlich, wenn in Fernsehkrimis und im allgemeinen Sprachgebrauch stets nur von „Pathologen“ die Rede ist, wo eigentlich Rechtsmediziner am Werke sind. Die Rechtsmedizin beschäftigt sich mit der Klärung unnatürlicher Todesursachen (z. B. Mord oder Unfall). Aufgabe des Pathologen sind zwar auch Obduktionen, eine Obduktion kann aber nur durch einen Pathologen vorgenommen werden, wenn der Patient eines natürlichen Todes gestorben ist (z. B. nach einem Herzinfarkt) und seine Angehörigen mit der Obduktion einverstanden sind. Die Pathologie wird also

häufig mit der Rechtsmedizin verwechselt.

In meiner Freizeit habe ich weniger mit Medizin zu tun, studiere Wirtschaftswissenschaften und Religion, um ein grenzenlos lehrender Lehrer an einem Berufskolleg zu werden. Also, lassen Sie mich durch, ich bin Arzt!

 

Marcus Scheimann

Im Hintergrund

Souffleuse

Katharina Hallet

Warm-Ups und Rollenarbeit

Miriram Klein

Technik, Licht

Sven Ulbrich

Plakat und Website

Katharina Hallet

Programmheft

Martin Böhrs